Um 7:45 Uhr sind wir hellwach! Wir tappen barfuß in unsere winzige Küche und kochen erstmal Kaffee. Es ist bewölkt bei 17°C aber ausreichend mild für ein Frühstück auf der Terrasse. Wie schön es hier ist! Wir beobachten Kaffee schlürfend, wie der Campingplatz langsam erwacht. Unsere Transalps glitzern im Morgentau und langsam kommt die Sonne heraus.

Heute machen wir einen faulen Tag! Die 1000 Kilometer Anreise stecken uns noch in den Knochen und dieser Campingplatz auf Møn bietet genug für einen Jokertag.
Es ist 11:00 und wir sind beim letzten Schluck Frühstückskaffee angelangt, als Svenja uns abholt. Morgenfrisch (und mit Sicherheit schon stundenlang fürchterlich munter!) steht sie da und grinst erwartungsvoll. Platzrunde! Es ist immer interessant, den Platz kennenzulernen, auf dem man es sich wohnlich gemacht hat.

Doch als wir lange herumspazieren, wird uns erst klar, wie groß das Camp Møns Klint eigentlich ist. Wir sind schon zum dritten Mal hier, aber wir haben noch nie den ganzen Platz in Augenschein genommen! Svenja geht es ebenso.

Neugierig stapfen wir durch den Wald, über Wiesen und Felder, die ohne Zaun angrenzen. Man hat hier einen Pflanzenlehrpfad eingerichtet und obwohl schon Anfang September ist, blüht noch einiges. Es gibt Sitzgelegenheiten am Waldrand, um das nächtliche "Dark Sky Experience" zu erleben, wenn auf Grund der Dunkelheit in dieser Ecke Dänemarks sogar die Milchstraße zu sehen ist!

Wir plaudern und lachen, Angelika stopft sich den Mund mit den überreifen Brombeeren voll, die hier an den wilden Sträuchern wachsen und Svenja guckt besonders nach hübschen Zeltplätzchen. Fürs nächste Mal. "Better safe than sorry!" Diesmal hätte ein ahnungloser Holländer fast auf ihrem angestammten Platz unterhalb der Rezeption geparkt. Der arme Mann hat den strafenden Blick deutscher Ordnungsliebe zu spüren bekommen, bevor er sein Wohnmobil endlich umgestellt hat.

Nach einem kleinen Einkauf im gut sortierten Campingshop verziehen wir uns auf unsere schattige Terrasse. Es ist warm geworden! In Svenjas Zelt wäre es jetzt bei 28°C wohl unerträglich! Wir schieben alle Möbel sorgsam in den kühlen Schatten und machen es uns bequem. Wir haben Lakritz und Kekse, Kaffee und kaltes Bier und eine wunderschöne Zeit gemeinsam! Wir feiern die Freundschaft und das Leben!
Immer wieder bewundern wir unsere neuen Motorräder und staunen über die technischen Neuerungen, die seit unseren letzten Transalps Bj. 1999 Einzug gehalten haben. Man sollte nicht glauben, was in 24 Jahren alles möglich und zur technischen Normalität wurde!

Später am Tag bauen wir dann unser Abendbuffet auf. Svenja überrascht uns mit Entrecote und Grillwürstl, die sie stilecht - und wie sie es seit über 40 Jahren geübt hat - outdoor in ihrer kleinen Pfanne am Gaskocher zubereitet.

Nach einer guten Flasche Rotwein endet für unsere müde gewordene Freundin um 21:00 Uhr der Tag. So verschieden sind Eulen und Lerchen! Wir hingegen überlegen, was tun mit dem angebrochenen Abend? Da erinnern wir uns an die Sesseln und Bänke am Waldrand. Komm schnell, der Mond ist noch nicht aufgegangen! Dark Sky!
Es ist kühl geworden, als wir um Mitternacht zur Hütte zurückwandern. Das war grandios! Außergewöhnlich! Milliarden von Sternen über Møn, die erst vom Leuchten des aufgehenden Mondes überstrahlt worden sind. Was für ein großartiger Abschluss eines großartigen Tages!
Wir könnten nicht glücklicher sein und morgen starten wir wieder unsere Transalps!
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